Vom 25. September bis 02. Oktober hat der Dorfkulturkreis Wietzen gemeinsam mit der IG Landwirtschaft eine Reise nach Kroatien gemacht. Die Fahrt wurde von Wilhelm Lüdeke organisiert und wir zeigen auf dieser Seite, was wir in dieser Zeit gesehen und erlebt haben.
Viel Spaß dabei!
Um 7.00 Uhr morgens, Treffpunkt Jugendraum in Wietzen, heißt es einsteigen in den Bus der uns zum Flughafen Hannover bringt. Damit wir die Koffer nicht ständig bewachen müssen, wird gleich
eingecheckt. Bis zum Abflug ist noch viel Zeit. Weil der Himmel bedeckt ist fliegen wir über der Wolkendecke. Dort scheint die Sonne und die Stimmung ist wie das Lied von Reinhard Mey: "Über den
Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein." Nach knapp zwei Stunden Flugzeit laden wir in Split. Die Koffer sind alle mitgekommen und werden in den Transferbus geladen. Die Busfahrt dauert
auch noch mal ca. zwei Stunden. Es wird aber nicht langweilig, denn wir bekommen schon mal einen Eindruck von der Landschaft der Riviera Makarska. Einmalig schön!!! Wohlbehalten erreichen wir das
Hotel Berulia in Brela. Nachdem die Zimmer bezogen sind geniessen wir die Zeit bis zum Abendessen auf der Terasse mit leckeren Cocktails und Bier.
Bei unseren täglichen Ausflügen begleitete uns Frau Zvonka Lesar und erzählte viel wissenswerte über das Land und die wechselvolle Geschichte. Während der Fahrt nach Trogir, sie dauerte knapp
zwei Stunden, erfuhren wir, dass diese Stadt seit 1997 Weltkulturerbe der UNESCO ist. Durch enge malerische Gassen ging die Gruppe zur Kathedrale. Alle Häuser der historischen Altstadt und auch
der Straßenbelag besteht aus Steinen die in den Steinbrüchen der Umgebung gewonnen wurden. Nach so viel Kultur war dann Entspannung angesagt. Zum flanieren und Kaffee trinken lud die prächtige
Promenade am Meer ein.
In Split besichtigten wir den Diokletianpalast der als Alterssitz vom römischen Kaiser Diokletian erbaut wurde. In diesem Komplex befinden sich noch heute bewohnte Bereiche. Weil der Palast 1979
zum Welkulturerbe erklärt wurde, darf die Instandsetzung nur mit bestimmten Materialien erfolgen. Und das ist es sehr teuer und für Normalbürger unerschwinglich. Gegen Entgeld lieferte sich
Fietze Rademacher einen gestellen Kampf für ein Foto. Studenten verdienen sich damit etwas Geld für ihr Studium. Im Hafen von Split lag das Kreuzfahrtschiff AIDA Aura und bot so den
Reisenden eine Besichtigung der Stadt.
Am Abend genießen wir den Sonnenuntergang am Hotelstrand
Im Programm stand: Wer möchte, kann eine Kräuterwanderung ins Biokovogebirge unternehmen. Es stellte sich heraus: Alle möchten, keiner wollte alleine im Hotel bleiben. Also starteten wir zu einer
Wanderung durch den Naturpark Biokovo, gegründet 1981. Begleitet von Josco, einem Naturführer. Er erzählte, dass 1962 nach einem starken Erdbeben fast alle Bewohner der Bergdörfer an der Küste
neu ansiedelten und den Tousismus vorantrieben. Im Gebirge hatten sie Wein und Oliven angebaut. Bei dem steinigen Boden eine große Herausforderung und schwere Arbeit. Der Weg durch den
bergigen Naturpark war für viele eine Herausforderung. So etwas sind wir Flachlandtiroler nicht gewöhnt. In einem Dorf wurde gerade eine LKW -Ladung Weintrauben entladen und zur
Weiterverarbeitung in eine Fruchtmühle geschüttet. Wir haben die Trauben probiert: sehr lecker!!!
Heute besuchen wir die wunderschöne Stadt Sibenik und anschließend geht es weiter zu den Krka Wasserfällen.
Ein atemberaubendes Nuturschauspiel das man mit eigenen Augen gesehen haben muss.
Hier wurde auch der Karl May Film "Der Schatz im Silbersee" gedreht.
Zwonka hat eine Flasche selbst gebrannten Grappa mitgebracht.
An einem schönen Aussichtspunkt genießen wir den Sonnenuntergang und lassen uns den Grappa schmecken.
Sichtlich gut gelaunt kommen wir danach im Hotel an.
Im Hotel angekommen, lassen wir den Abend gemütlich ausklingen,
und sammeln Kräfte für den nächsten Tag !!
Das wurde ein feucht-fröhlicher Tag. Schon auf der Fahrt zur Mandarinenplantage gab es Walnusslikör, den die Schwiegermutter von Zvonka selbst gemacht hatte. Am Fluß Nevreta angekommen wurden wir
mit Musik empfangen. Dieser Musikus begleitete uns auf der Bootsfahrt zur Mandarinenernte und hat kräftig gesungen. Es wurde Mandarinenlikör eingeschenkt, den auch unser Sänger gerne trank.
Jeder durfte drei Kilo Mandarinen pflücken und mitnehmen. Zur Aufbewahrung gab es ein Netz, das von einigen zweckentfremdet wurde. Voll bepackt wurden wir zur Gaststätte gebracht, wo ein leckerer
Eintopf für uns vorbereitet war. Selig vom Genuss der Liköre, sind ziemlich hochprozentig weil die Grundlage aus 50 prozentigem Grappa besteht, brachte uns der Bus ins Hotel nach
Brela.
Nach dem anstrengendem Ernteeinsatz hatten wir noch genügend Zeit, einen Strandtag einzulegen.
Direkt unterhalb des Hotels lag dieser herrliche Kiesstrand mit dem kristallklarem Wasser.
Wir hatten aber auch einige "Wasserratten" unter uns, die sich jeden Tag um 6.30 Uhr trafen, um vor dem Frühstück einige Runden im Meer zu schwimmen und dabei dem Sonnenaufgang zuschauten.
Hilfe, die Fischer kommen und Helmut muß um sein Leben schwimmen!!
Zum Glück gerade noch geschafft; und im Netz sind lauter Sardinen.
Der erste Teil des Tages war wieder Geschichtsunterricht über Kroatien. Wir fuhren auf der Autobahn durch einen 4,2 km langen Tunnel ins Inland. Ziel war der Imotski mit der Ruine einer
Burganlage und ein Besuch beim Blauen- und Roten See. Der Anstieg zur Burg war anstrengend und nicht für jeden zu schaffen. Aber die trapferen Aufsteiger wurden durch den tollen Ausblick belohnt.
Der Blaue See liegt in einem tiefen Krater und unter der Wasseroberfläche noch ca. 140 m tief. Wenn er im Sommer austrocknet, wird auf der Sohle ein Fußballspiel ausgetragen. Auch der Rote See
ist sehr tief. Die rötlichen Felswände haben dem See den Namen gegeben. Leider ist es keinem von uns gelungen einen Stein hinein zu werfen.
Im Inland gibt es auch Landwirtschaft. Allerdings auf verhältnismäßig kleinen Flächen. Auf der Fahrt zur Weinprobe stieg unterwegs der Weinbauer in den Bus und berichtete, übersetzt von Zvonka,
über Weinanbau und zeigte uns seine Flächen mit Reben. Das letzte Stück Weg musste zu Fuß zurückgelegt werden. Da kamen wir an einer "Schwarzbrennerei" vorbei. Das scheint aber in Kroatien so
üblich zu sein, denn die Oma der Weinbauernfamilie hatte auch den Kessel angeheizt. Der Junior führte uns zunächst in den Weinkeller und erklärte die Herstellung der verschiedenen Sorten.
Anschließend durften mehrere Weine und auch Sekt probiert werden.
Nach der Weinprobe war die Stimmung schon recht gut. Aber beim Abendessen kam sie zum Höhepunkt. Es gab das typische dalmatinische Gericht "Peka". Das ist Hähnchen- und Kalbfleisch mit
Kartoffeln, Tomaten und Gewürzen in einer großen Pfanne auf dem Holzkohlegrill gegart. Sehr lecker!!! Dazu noch Rotwein, Musik und Gesang. Weil am nächsten Tag eine Schifffahrt zur Insel Brac auf
dem Programm stand, war das Hotelbett die Endstation des Tages.
Die Peka-Pfanne
eine mit einem gusseisernem Deckel abgedeckte Pfanne auf der offenen Feuerstelle.
Auch der Deckel wird mit der glühenden Kohle abgedeckt und ca.1 bis1,5 Std. gegart.
Was dann herauskommt ist nicht zu beschreiben......einfach nur lecker......
Leider müssen wir uns an dem Abend auch von unserem Busfahrer "Jerry"
verabschieden. Er hat uns in den letzten Tagen nicht nur mit seinen Fahrkünsten überzeugt.(Serpentienen,Haarnadelkurven usw).
Er war stets gut gelaunt und hat alle Späße mit gemacht.
Danke Jerry !!
Als Anerkennung bekommst du von der Gruppe eine Erinnerung überreicht.
Der Kapitän holt uns im Hafen Brela ab und dann geht es Richtung Brac.
Die Insel Brac ist die größte dalmatinische Insel und liegt in Sichtweite unseres Hotels. Das ist das Ziel der heutigen Schifffahrt. Die Insel besteht aus Kalkstein und es gibt dort mehrere
Steinbrüche. Viele bekannte Gebäude in der ganzen Welt, unter anderen das Weiße Haus in Washington und das Reichstagsgebäude in Berlin, wurden mit Steinen von der Insel Brac errichtet. Im Ort
Pucsica wird eine Steinmetzschule besichtigt. Die Steine werden nur in Handarbeit bearbeitet und es entstehen große und kleine Kunstwerke. Bevor das Schiff wieder ablegt, ist Zeit um Andenken zu
kaufen und Kaffee zu trinken. Aber vorsichtig, die kleinen Steinmetzarbeiten sind ganz schön schwer, und das Koffergewicht darf 23 Kilo nicht übersteigen. Das kostet extra.
Während unseres Aufenthalts in Pucisca hatte das Schiffpersonal fleißig gebruzzelt. Es wurden gebratene Makrelen mit Krautsalat und Wein serviert. Beim Verzehr hatten einige Probleme den Fisch
fachgerecht zu zerlegen. Wenn man es falsch anfängt, hat man mit den Gräten zu kämpfen. Die Möwen, scheinbar angelockt vom Fischgeruch, umkreisten das Schiff und stürzten sich gierig auf die
zugeworfenen Essensreste. Der nächste Halt wurde im Hafen von Povija gemacht. Dort konnten die Reste einer Basilika besichtigt werden. Das war, wie schon oft, mit einem Aufstieg
verbunden.
Im Hotel Berulia angekommen, heißt es Abschied nehmen von Zwonka, unserer Reiseleiterin.
Eine Woche hat Zwonka uns begleitet und allen ihr herrliches Kroatien gezeigt.Wir haben in dieser Zeit nicht nur die touristischen Schönheiten gesehen und bestaunt. Wir wissen viel mehr über Land
und Leute, über den großen Umbruch vom ehemaligen Jugoslawien aber auch, dass hier vor nicht einmal 20 Jahren Krieg war. Es war aber nicht nur die "Große Geschichte" die Zwonka uns näher gebracht
hat. Viel haben wir auch über Familie, Schule, Ausbildung und Beruf erfahren. Nie wurde es im Bus langweilig, Zwonka hat uns mit ihrer Fröhlichkeit mitgenommen.....
Wir haben in dieser Woche ein Land kennen gelernt, das im Umbruch begriffen ist und seit kurzem der EU angehört.
Danke Zwonka das Du uns Dein DALMATIEN näher gebracht hast.
Vielen von uns viel der Abschied schwer und wir wünschen Zwonka, dass Sie noch vielen Besuchern ihr herrliches Land zeigen darf.
Wie im Flug sind die schönen Urlaubstage vergangen. Es heißt Abschied nehmen von der Makarska Riviera mit den sturmgebeugten Bäumen. Vom Hotel Berulia mit Swimmingpool, der Minigolfanlage, dem
leckeren Frühstücks- und Abendbüfett und dem Badestrand.
Am Flughafen Split angekommen und der Himmel weint !!!!